Hunde-Mythos "Mein Hund hat ja Welpenschutz"
Immer wieder höre ich bei meinen Hundekursen „Mein/Dein Hund hat doch noch Welpenschutz! da kann doch gar nichts passieren!“

Was ist denn ein sogenannter "Welpenschutz"?
Der Welpenschutz wird von vielen Menschen fälschlicherweise als Freifahrtschein eines jungen Hundes verstanden.
Wir gehen davon aus, dass der Welpe „Narrenfreiheit“ bei anderen Hunden genießen darf. Er darf machen was er will, und wird nicht korrigiert oder zurechtgewiesen.
Klar gibt es erwachsene Hunde die lassen das zu, aber das nicht die Norm. Oft Maßregeln die Erwachsenen Hunde den Welpen so heftig, dass ein Tierarztbesuch nicht selten zustande kommt.
Welpenschutz gibt es nur im eigenen Rudel unter Hunden, die blutsverwandt sind, und auch nur für Welpen bis max. 14 Wochen. Dieser Schutz dient dem Erhalt der eigenen Art.

Bild: Oberseeaussies / Animal Moments
Das bedeutet, wenn ich mir einen Welpen in mein bestehendes Rudel dazu hole besteht zwar meist eine höhere Toleranzgrenze bei den bereits vorhandenen Hunden. Aber auch da, kann es passieren, dass ein erwachsener Hund Euren Welpen heftigst korrigiert und dabei auch seine Zähne einsetzt.
Beim Gassigehen mit unseren Welpen sollten wir gerade im Umgang mit fremden Hunden vorsichtig sein.
Es gibt Welpen, die spazieren durch den Park, als gehöre dieser ihnen. Das kann einen fremden Hund schon einmal gehörig gegen den Strich gehen.
Gerade unkastrierte Hündinnen während der Läufigkeit und gerade erst ausgewachsene Hunde sind Welpen gegenüber meist schwieriger als ältere souveräne Hunde.
Um eine stürmische Begrüßung zu vermeiden, ist es ratsam, beide Hunde, den Welpen und den erwachsenen Hund an der Leine zu lassen, und erst mit dem anderen Hundebesitzer zu klären, wie sein Hund mit Welpen zurechtkommt. Sollte das andere Frauchen oder Herrchen sofort mit Welpenschutz anfangen, solltet Ihr die Begegnung lieber direkt meiden!
Sollte der Hund laut seinem Besitzer gut mit Welpen klar kommen, muss ebenso drauf geachtet werden, dass der Welpe den erwachsenen Hund nicht direkt am Widerrist oder an der Schulter anspringt.
Welpen müssen die Körpersprache der erwachsenen Hunde erst lernen zu verstehen um sich richtig zu verhalten.
Es gibt jedoch auch Hunde, die schlichtweg keinen „Bock“ auf den Kontakt mit einem Welpen haben – unabhängig davon, ob sich der Welpe vorsichtig und unterwürfig oder wild und stürmisch verhält.
Und Nein diese Hunde sind nicht asozial, sondern es ist ihr gutes Recht.
Deshalb gelten die Regeln:
Ich lasse meinen Welpen nicht einfach zu fremden Hunden!
Ich lasse meinen erwachsenen Hund nicht einfach zu fremden Welpen!
